Ingrid Bergman wurde am 29. August 1915 in Stockholm, Schweden geboren. Ihre Mutter starb, als sie zwei Jahre war und ihr Vater, als sie 12 war; Schicksalsschläge, die sie fürs Leben prägten: "Ohne den frühen Tod meiner Eltern wäre ich vielleicht nie Schauspielerin geworden", meinte sie einmal. Sie lebte danach bei einem ältlichen Onkel. Nach ihrer Schulabschlussfeier mit 18, beschloss das einsame und schüchterne Mädchen, Schauspielerin zu werden. 1934 debütierte sie im schwedischen Film "Munkbrogreven“.



Schnell erwarb sie sich Ruhm und 1936 war sie ein führender Filmstar in Schweden und bekam erste Angebote aus Hollywood, obwohl man am Anfang dort nicht viel von ihr wissen wollte: "Sie hat eine viel zu große Nase, schiefe Zähne und unmögliche Augenbrauen", mäkelte Star-Produzent David Selznick ("Vom Winde verweht"). Doch dass ihre Schönheit von innen kam, dass Ingrid Bergman mehr zu bieten hatte, als nur ein hübsches Durchschnittsgesicht wie all die anderen erfolgssüchtigen Starlets, die in Hollywood von der großen Karriere träumten, das bewies sich in den nächsten Jahren. 1937 heiratete sie Dr. Peter Lindstrom und im Jahr drauf wurde ihre Tochter Friedel Pia geboren. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges veranlasste sie, mit ihrer Familie 1940 ganz nach Amerika zu gehen.



1942 drehte sie "Casablanca" und war danach ein Star der ersten Reihe."Spiel es noch einmal, Sam", bittet sie den Mann am Klavier in "Rick's Cafe Americain", und der Schwarze greift in die Tasten und singt mit wehmütiger Stimme: "You must remember this…"; "As time goes by", hieß das traurige Lied, das den Kultfilm "Casablanca" untermalte, jene bittersüße Liebesgeschichte zwischen Rick und Ilsa, die mit dem Abschied auf dem Flughafen endet.

 

As time goes by
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Ihr nächster Film " Wem die Stunde schlägt " (1943) brachte ihr eine Award-Nominierung ein. Im gleichen Jahr begannen die Dreharbeiten zu "Gaslicht", womit sie einen Oscar gewann.Ob in "Intermezzo" (1939), "Wem die Stunde schlägt" (1943), "Das Haus der Lady Alquist", (1944) oder "Ich kämpfe um dich" (1945), " Berüchtigt" (1946, mit Cary Grant) – stets besaß Ingrid Bergman auf der Leinwand das geheimnisvolle "gewisse Etwas", das einen wirklichen Star ausmacht. Das Publikum liebte sie. Man verglich die dreifache Oscar-Preisträgerin mit der "Göttlichen Garbo", man nannte sie den "schwedischen Schneeball, der ganz Hollywood zum Schmelzen bringt" und hielt sie für die Verkörperung der blonden Unschuld.

Sie kehrte nach einer skandalösen Veröffentlichung über ihre Affäre mit dem italienischen Regisseur Roberto Rossellini , bei den Dreharbeiten zu "Stromboli" (1949) nach Europa zurück. Die Gunst des Publikums wurde ihr entzogen, als sie sich 1949 von ihrem Ehemann trennte und ohne ihre Tochter Pia nach Italien zog, um mit dem Regisseur Roberto Rossellini zusammenzuleben. Ganz Amerika lief Sturm. Sie geriet in einen Strudel von Anklagen, wurde bespuckt, beschimpft und geächtet. Plötzlich galt die Bergman als Kassengift. Hollywood weigerte sich, sie zu besetzen. In den Augen der Öffentlichkeit blieb sie die gemeine Ehebrecherin, trotz Scheidung von Dr. Lindstrom, Hochzeit mit Rosselini in Mexiko, trotz der Geburt der drei Kinder Robertino, Isotta und Isabella; hier auf dem Bild im Jahre 1955.

Jahre später erinnerte sie sich in ihrer Autobiographie: "Es war eine schwere Zeit für mich. Ich war nicht auf die furchtbaren Konsequenzen, die meine Liebe zu einem anderen Mann haben sollte, vorbereitet. Ich weinte die ganze Zeit und hatte entsetzliche Schuldgefühle…". Aber es sollte noch schlimmer kommen: Auch Ingrid Bergmans zweite Ehe erwies sich als Fiasko. Die Filme, die das Paar zusammen drehte, wurden zu gigantischen Flops – und Rossellini konnte es nicht ertragen, wenn seine Frau mit anderen Regisseuren zusammenarbeitete. "Für ihn war das das gleiche wie sexuelle Untreue…" Sieben Jahre lang war die Bergman "beruflich im Exil", dann hatte sie genug: Sie trennte sich von Rossellini und kehrte nach Hollywood zurück. Die Traumfabrik empfing die "verlorene Tochter" mit offenen Armen und honorierte ihre Leistung in "Anastasia" 1956 mit dem Oscar.

1957 ließ sie sich dann von Rosselini scheiden und heiratete im Jahr drauf Lars Schmidt. Die nächsten Jahre war Ingrid Bergman wieder "ganz oben"; sie drehte so unvergessliche Filme wie "Lieben Sie Brahms?" (1961), "Der Besuch der alten Dame" (1964) und "Die Kaktusblüte" (1969).
Ihren vierten Oscar bekam sie für " Mord im Orient Express" (1974).
1975 kam ihre Scheidung von Lars Schmidt. 1978 spielte sie ihre künstlerisch beste Rolle in Ingmar Bergman's "Höstsonaten". Als sie 1974 von ihrer Krebserkrankung erfuhr, reagierte sie tapfer: "Natürlich bin ich krank, aber ich gebe nicht auf. Ich nehme gerade jetzt das Leben leicht. Ich weigere mich, mich von der Krankheit besiegen zu lassen. Ich habe keine Angst vor dem Tod." Und die hatte Ingrid Bergman wohl auch nicht, als sie Hand in Hand mit ihrem Ex-Gatten Lars Schmidt am Vormittag ihres 67. Geburtstags für immer einschlief.

INGRID BERGMAN
(1915-1982)

Viele Jahre ist es nun schon her, dass Ingrid Bergman am 29. August 1982 in London ihrem Krebsleiden erlag, doch wir werden sie immer so in Erinnerung behalten, wie sie in "Casablanca" zu sehen war: jung, blond und von strahlender Schönheit.